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Bericht über die Wanderungen durch zwei kroatischen Nationalparks (nördlicher Velebit und Plitvicer Seen).
Im Juni war unser Wanderführer und Kroatienexperte Helmut mit 12 Teilnehmern vier Tage lang in zwei kroatischen Nationalparks unterwegs.
Als erstes stand der berühmte Premuzic Pfad im nördlichen Velebitgebirge am Programm.
Den 12 Teilnehmern wurde dabei diesmal einiges abverlangt (60 km, Regen, Sturm, Nebel, spartanische, teils unbewirtschaftete Hütten),
belohnt wurden wir aber mit unvergleichlichen Natureindrücken in der unberührten Wildnis Kroatiens.
1930 wurde der 60 km lange Wanderweg im nördlichen Velebit vom Forstingenieur Antal Premuzic durch das verkarstete Gebiet zwischen
den Küstenorten Senj und Karlobag angelegt. Der Weg wurde aufwendig, meist 1,5 m breit und unter Vermeidung von großen
Höhenunterschieden durch die abwechslungsreiche Landschaft (Wiesen, Wälder, Karst) gebaut und verläuft ca. zwischen 1.300 und 1.600 m
ü.A.. Der erste Tag liegt heute im Nationalpark Sjeverni Velebit und wird häufig begangen. Die Gesamtstrecke wird meist in 3 Tagen
begangen. Im Osten blickt man dabei auf die bewaldete Landschaft des Hinterlandes, im Westen gibt es oft Aussicht aufs Meer und die
vorgelagerten Inseln Krk, Rab und Pag.
Nachdem alle Teilnehmer den Ausgangspunkt gefunden hatten, starteten wir bei 7 Grad und Regen und Sturm vom Parkplatz Zavizan auf
knapp 1.600 m. Bald gewöhnten wir uns an den Regen, die Ausrüstung hielt dicht und so wanderten wir durch die traumhafte Landschaft, die
wir leider nur in der Nähe zu sehen bekamen. In den Dolinen lag teilweise noch Schnee, aber aufgrund der Feuchtigkeit blühten viele seltene
Blumen. Wegen mangelnder Sicht verzichteten wir auf die Besteigung des Aussichtsberges Gromovac. Der Tag führte uns durch Wälder,
über Karstfläche und über Wiesenberge in ca. 6 Stunden zur Berghütte Alan, wo wir schon erwartet wurden. Am Abend wurde eingeheizt und
unsere Sachen trockneten über dem Ofen. Nach Gulasch und Bier bezogen wir unser Lager, jeder in der Hoffnung, nachts nicht aufs Klo zu
müssen, denn das liegt 50 m weiter im Wald. Und untertags hatten wir am Weg jede Menge Bärenspuren gesehen.
Den zweiten Tag begannen wir mit reichlich Frühstück – die Wirtsleute haben sich echt bemüht – und zum Sturm gesellte sich rechtzeitig
zum Abmarsch auch wieder Regen. Auf den Rücken und Kämme erreichte der Sturm Borastärke, sodass das Stehen schon schwerfiel. Doch
dieser Tag war nicht durchgehend nass, zunehmend wechselten die Schauer mit sonnigen Abschnitten und so konnte wir auch des Öfteren
die Aussicht genießen. Nach knapp 6 Stunden erreicht wir die Hütte Skorpovac, eine kleine, unbewirtschaftete Waldhütte auf rd. 1.000
m.ü.A.. Ausgestattet ist diese mit Matratzenlager, Ofen, Gasherd, etwas Geschirr, Zisterne mit Handpumpe. Während die einen Holz hackten
und versuchten ein Feuer in Gang zu bringen, machten sich die anderen an die Zubereitung des Abendessens, Fertignudeln hatten wir
mitgebracht, Wasser gabs aus der Zisterne und Helmut und Walter konnten sogar noch eine Flache Slibowitz organisieren.
Am dritten Tag war das Wetter großteils trocken und so wichen wir vom Premuzic Pfad ab, um etwas weiter östlich zwei Aussichtsberge zu
besteigen. Auf einen verzichteten wir aus Zeitgründen und wanderten statt dessen lieber zügig – vorbei an Ravni Dabar – Richtung Endpunkt
unserer Tour, wo uns in Baske Ostarije einerseits ein Gasthaus und andererseits unser vorbestellter Taxi-Bus erwarteten. Nach einer kurzen
Stärkung im Gastgarten brachte uns der Bus zurück zum Ausgangspunkt Zavizan. Mit unseren Autos fuhren wir dann nach Otocac ins Hotel,
wo wir noch in den Genuss eines regionalen Volksmusiktreffens und eines guten Abendessens kamen.
Der letzte Tag führte uns in den Nationalpark Plitvicer Seen, der immer sehenswert sind, auch wenn man schon mal dort war. Die vielen
Wasserfälle, Tümpel, Seen usw. sind immer wieder beeindruckend allerdings sollte man aufgrund des Andranges das Wochenende meiden.
Insgesamt eine super 4 Tages Unternehmung in Kroatien, diesmal durch die Wetterverhältnisse leider etwas getrübt.
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